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Hilfe für die Flutopfer in Bosnien

Hilfe für die Opfer der Balkan-Flut - Das Aktionsbündnis Allgäu sammelt für Hilfstransporte

Kempten/ Maglaj 
Die schwersten Regenfälle seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor 120 Jahren haben neben Serbien auch Bosnien in den letzten Tagen heimgesucht und zu dramatischen Überschwemmungen gesorgt. Innerhalb von drei Tagen sei so viel Niederschlag gefallen wie sonst in drei Monaten.
Luftaufnahmen zeigten, dass rund ein Drittel Bosniens - vor allem der Nordosten - derzeit einem verschlammten See gleicht. In Bussen, Booten und Hubschrauber wurden Zehntausende Menschen in Sicherheit gebracht.
Die internationale Hilfe ist bereits angelaufen. Auch das Aktionsbündnis Allgäu will die Ärmsten der Armen unterstützen. „Wie 1995 nach dem bosnischen Krieg stehen viele Menschen wieder vor dem Nichts“, sagt die Geschäftsführerin der Allgäu Medical Service GmH, Sarah Spöttl, die sich Ende vergangener Woche selbst ein Bild der Lage machen konnte. „Auch wenn die Wassermassen wieder verschwunden sind, sind unzählige Häuser unbewohnbar geworden oder durch Erdrutsche zerstört worden“, so Spöttl weiter. Experten warnen, dass in Folge der Erdrutsche verbliebene Minen aus dem Krieg in die Nähe von bewohnten Gebieten gelangt sein könnten.
Seit mehreren Jahren unterstützt das Aktionsbündnis Allgäu bereits Menschen, die unter der Armutsgrenze leben, im Kanton Zenica-Doboj. Nordöstlich der Hauptstadt Sarajevo gelegen, wurde die Gegend jetzt von den Wassermassen schwer verwüstet.
Zuletzt waren die Allgäuer Helfer Weihnachten und Ostern mit Lebensmittelpaketen vor Ort.

„Derzeit steht die Versorgung der Bevölkerung mit Medikamenten, Lebensmitteln, Hygieneartikeln, Bekleidung und Notunterkünften an erster Stelle“, erklärt Wolfgang Strahl, Vorsitzender des Aktionsbündnis Allgäu. Die Infrastruktur muss in den stark betroffenen Gebieten zeitnah wieder hergestellt werden: Stromversorgung, Wasserversorgung, Telefonanschlüsse und Befahrbarkeit der Zufahrtswege; dann folgt die Säuberung von Ortschaften und Wiederaufbau bzw. Sanierung von Gebäuden.
Auch die Behinderteneinrichtung in Maglaj, die seit mehreren Jahren aus dem Allgäu unterstützt wird, wurde durch die Wassermassen zerstört: Das Mobiliar, die Fahrzeuge und der Spielplatz sind unbrauchbar geworden. „Das Wasser stand in dem Tageszentrum bis zu 2m hoch“ berichtet Georg Schiel, der sich seit vielen Jahren mit dem bosnischen Hilfsverein Humanost um behinderte Menschen in der Region kümmert. „Eine genaue Bewertung des Gesamtschadens ist erst möglich, wenn alles wieder trocken ist, derzeit gehen wir von rund 100.000 EUR aus“, so Schiel weiter.
Neben der langfristigen Hilfe will das Aktionsbündnis Allgäu Soforthilfe leisten: Neben Geldspenden werden Lebensmittel, Hygieneartikel, Bekleidung, Decken und Handtücher derzeit dringend benötigt. 

Sachspenden können jederzeit bei der Allgäu Medical Service GmbH in Waltenhofen-Hegge, Bucher Hang 1-3 abgegeben werden. 

„Wir wollen zeitnah mit dem ersten LKW in die Krisenregion aufbrechen“, erklärt Wolfgang Strahl. „Durch die jahrelangen Kontakte zu Organisationen vor Ort, können wir sicher stellen, dass die Hilfe dort ankommt, wo sie derzeit dringendst benötigt wird“, so Strahl weiter. Für weitere Informationen stehen die Allgäuer Helfer auch telefonisch unter 0831-5404326 zur Verfügung.

Um den Betroffenen schnell und unbürokratisch Hilfe zukommen zu lassen, ist das Aktionsbündnis Allgäu e.V. auch auf Geldspenden angewiesen: 

Kontonummer 4715 
Raiffeisenbank Kempten
BLZ 73369902 
Stichwort: „Bosnien“ 

(spö)